Sanierungsarbeiten an der Wehrmauer von Schloss Burgrain im Herbst 2007

 

 

Schloss Burgrain wird an seiner Nordseite durch den gotischen Palas, also dem typischen Wohnteil einer mittelalterlichen Festungsanlage begrenzt.

An der Südwestecke der Anlage befand sich früher eine gotische Kapelle mit quadratischem Grundriss. Diese wurde zwar im frühen 18. Jahrhundert teilweise abgebrochen und durch eine sehr reizvolle barocke Schlosskapelle ersetzt, aus ihrer gotischen Vergangenheit hat sie allerdings einige Besonderheiten geerbt. So betritt man die Kapelle nicht wie üblich ebenerdig, sondern muss eine Treppe emporsteigen, bevor man die wirklich beeindruckende Ausstattung bewundern kann. Auch die Außenmauern der Kirche nach Westen und Süden sind von beeindruckender Stärke und zeugen davon, dass es sich bei der ursprünglichen gotischen Kapelle um ein in die Wehranlage integriertes Gebäude handelte.

Verbunden werden diese beiden Gebäudeteile durch eine mittelalterliche Wehrmauer, die sich über eine Länge von mehr als 50 Meter erstreckt.

 

Bis in die 80er-Jahre des letzten Jahrhunderts konnte man sich allerdings keinen richtigen Eindruck von diesen Gebäuden und ihrem typischen architektonischen Gepräge machen, da sie durch ein fabrikartiges Brauereigebäude, das den ganzen Innenhof beherrschte, förmlich erdrückt wurden. Nach dem Abbruch dieser unhistorischen Gebäude in den Jahren 1983 bis 1986 konnte dem Innenhof endlich wieder sein ursprünglicher Charakter zurückgegeben werden.

 

Während aber die Arbeiten an der an den Nordbau angrenzenden Wehrmauer bereits vor mehr als zwanzig Jahren abgeschlossen wurden, musste der südliche Bereich eine lange Phase des schleichenden Verfalls durchleiden, da es trotz mehrerer Anläufe nicht gelang, alle erforderlichen Genehmigungen für die gewünschte Maßnahme zu erhalten. Gerade dieser etwa 15 Meter lange Abschnitt ist aber besonders interessant. Neben der etwa 7 Meter hohen Wehrmauerbasis ist hier auch die darauf aufgesetzte Schildmauer und der sich über 4 Rundbögen erstreckende Umgang erhalten.

 

Endlich wurde in diesem Sommer wieder die Initiative ergriffen….